Die Anfänge
„Zur vollen Zufriedenheit ihres Lehrmeisters und auch des Vorstandes der Mehlkasse entwickelte sich die kleine Schar zu einer gern gehörten Musikkapelle.“
(Text aus der Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der Bergkapelle im Jahr 1964, Autor: Josef Scholl)
Zu den ältesten Grubenkapellen an der Saar und im pfälzischen Raum darf wohl die Bergkapelle St. Ingbert gezählt werden. Über ihre Geschichte zu berichten, ist kein leichtes Unterfangen, denn ihre Existenz basierte nicht auf Vereinsebene.
Wenngleich auch die Bergkapelle eine Einrichtung der Belegschaft der Grube St. Ingbert war und aus der Mehlkasse - einer Selbsthilfekasse der Bergleute - hervorging, unterstand sie bis Ende des ersten Weltkrieges der Kontrolle und Führung des königlichen Bergamtes, trat aber in den Jahresberichten der Grube niemals in Erscheinung.
So ist auch verständlich, dass wesentliche Unterlagen, die über die Geschichte der Bergmusik hätten Aufschluss geben können, bei der Grube nicht vorlagen. Lediglich im Zusammenhang mit administrativen Fragen der Grube, wurde in mehreren Berichten der Jahre 1837/38 die Bergkapelle erwähnt. Innerhalb der Kapelle selbst fand sich bis zum Jahre 1928 leider auch niemand, der im Laufe eines Jahrhunderts die Geschichte der Bergmusik aufzeichnete, um sie der Nachwelt zu erhalten.
So hat nun der Chronist versucht, aus altem Gemäuer zusammengetragene Bausteine zu einem Gefüge zu ordnen, um ein mehr als anschauliches Bild über die mehr als 125jährige* Grubenkapelle geben zu können. In den letzten 30 Jahren* ist über die Bergmusik viel geschrieben worden (*Anmerkung: Text von 1964). Wenn der verstorbene Bergmusiker Franz Georg, der unter den Musikmeistern Engel und Schetting den Aufstieg der Bergkapelle miterlebte, in einer anlässlich des 90jährigen Bestehens der Bergkapelle erschienen Festschrift den Namen „Pfordt“ erwähnte, dürfte es sich um eine mündliche Überlieferung handeln, denn weder bei der Grube, noch in den Akten der Musik- und Unterstützungskasse ist dieser Name als Musikmeister jemals in Erscheinung getreten. Dem Chronisten sei erlaubt, über die Gründung der Bergkapelle und deren Kapellmeister auf Grund neuer Forschungsergebnisse und unter Berücksichtigung mündlicher und bereits bekannter schriftlicher Überlieferungen zu berichten.
Bei der Grube wurde um 1830 eine Mehlkasse gegründet. Sie war eine aus der Not geborene Einrichtung der Bergleute, um Beamten und Bergleuten billiges Mehl, Futterartikel, Öl usw. zu liefern. Unterstützt von dieser Mehlkasse, bildete sich um die Jahre 1836/37 eine sogenannte Musikbande, die unter Führung eines Musikers (der Name ist schriftlich nicht überliefert), vermutlich „Pfordt“, bald schöne Erfolge aufweisen konnte. Dies geht aus einem Schreiben des königlichen Bergamtes Amberg im Jahre 1837 an den königlichen Berggeschworenen Graf bei der Grube St. Ingbert hervor, das nebenbei bereits auch Verhandlungen über die Anschaffung einer Knappenfahne zum Gegenstand hatte.
Im Juni 1837 traten die jungen Lehrlinge Georg Braunion und Jakob Scholl dem Musikkorps bei. Anfangs waren nur wenige Musikkundige vorhanden, umso größer war aber die Zahl derer, die sich mit der Kunst des Musikmachens vertraut machen wollten. Zur vollen Zufriedenheit ihres Lehrmeisters und auch des Vorstandes der Mehlkasse entwickelte sich die kleine Schar zu einer gern gehörten Musikkapelle.
Irgendein schwerwiegendes Ereignis muss aber um diese Zeit eingetreten sein, denn die Musikproben wurden zeitweise eingestellt. Während dieser Zwangspause nahmen die beiden Musiklehrlinge bei einem privaten Musiklehrer in St. Ingbert Unterricht. Wir gehen heute sicher nicht fehl, wenn wir die Meinung vertreten, dieser Musiklehrer sei der Musikmeister Sonntag gewesen. In einem Schreiben des königlichen Berggeschworenen Graf vom 18. September 1839, das wiederum die Anschaffung einer Knappenfahne aufwirft, heißt es: „An das Königliche Präsidium, der Königlichen Regierung der Rheinpfalz: Die hiesige Knappenschaft, welche eine der größten des Königreiches ist, trägt seit Jahren die bergmännische Uniform, zeichnet sich durch eine gut besetzte Musikbande vor allen bergmännischen Vereinen der Rheingegend aus und hegt seit langem den sehnlichsten Wunsch, die erste Zierde bei öffentlichen Aufzügen, nämlich eine Knappenfahne zu besitzen!“ Dieser Erinnerung an eine bereits im Jahre 1837 gemachte Absprache bedurfte es nicht mehr, denn die Fahne war längst in Arbeit gegeben und stand kurz vor ihrer Fertigstellung.
Zu den ältesten Grubenkapellen an der Saar und im pfälzischen Raum darf wohl die Bergkapelle St. Ingbert gezählt werden. Über ihre Geschichte zu berichten, ist kein leichtes Unterfangen, denn ihre Existenz basierte nicht auf Vereinsebene.
Die Mühen des Chronisten
Wenngleich auch die Bergkapelle eine Einrichtung der Belegschaft der Grube St. Ingbert war und aus der Mehlkasse - einer Selbsthilfekasse der Bergleute - hervorging, unterstand sie bis Ende des ersten Weltkrieges der Kontrolle und Führung des königlichen Bergamtes, trat aber in den Jahresberichten der Grube niemals in Erscheinung.
So ist auch verständlich, dass wesentliche Unterlagen, die über die Geschichte der Bergmusik hätten Aufschluss geben können, bei der Grube nicht vorlagen. Lediglich im Zusammenhang mit administrativen Fragen der Grube, wurde in mehreren Berichten der Jahre 1837/38 die Bergkapelle erwähnt. Innerhalb der Kapelle selbst fand sich bis zum Jahre 1928 leider auch niemand, der im Laufe eines Jahrhunderts die Geschichte der Bergmusik aufzeichnete, um sie der Nachwelt zu erhalten.
So hat nun der Chronist versucht, aus altem Gemäuer zusammengetragene Bausteine zu einem Gefüge zu ordnen, um ein mehr als anschauliches Bild über die mehr als 125jährige* Grubenkapelle geben zu können. In den letzten 30 Jahren* ist über die Bergmusik viel geschrieben worden (*Anmerkung: Text von 1964). Wenn der verstorbene Bergmusiker Franz Georg, der unter den Musikmeistern Engel und Schetting den Aufstieg der Bergkapelle miterlebte, in einer anlässlich des 90jährigen Bestehens der Bergkapelle erschienen Festschrift den Namen „Pfordt“ erwähnte, dürfte es sich um eine mündliche Überlieferung handeln, denn weder bei der Grube, noch in den Akten der Musik- und Unterstützungskasse ist dieser Name als Musikmeister jemals in Erscheinung getreten. Dem Chronisten sei erlaubt, über die Gründung der Bergkapelle und deren Kapellmeister auf Grund neuer Forschungsergebnisse und unter Berücksichtigung mündlicher und bereits bekannter schriftlicher Überlieferungen zu berichten.
Mehlkasse unterstützt „Musikbande“
Bei der Grube wurde um 1830 eine Mehlkasse gegründet. Sie war eine aus der Not geborene Einrichtung der Bergleute, um Beamten und Bergleuten billiges Mehl, Futterartikel, Öl usw. zu liefern. Unterstützt von dieser Mehlkasse, bildete sich um die Jahre 1836/37 eine sogenannte Musikbande, die unter Führung eines Musikers (der Name ist schriftlich nicht überliefert), vermutlich „Pfordt“, bald schöne Erfolge aufweisen konnte. Dies geht aus einem Schreiben des königlichen Bergamtes Amberg im Jahre 1837 an den königlichen Berggeschworenen Graf bei der Grube St. Ingbert hervor, das nebenbei bereits auch Verhandlungen über die Anschaffung einer Knappenfahne zum Gegenstand hatte.
Im Juni 1837 traten die jungen Lehrlinge Georg Braunion und Jakob Scholl dem Musikkorps bei. Anfangs waren nur wenige Musikkundige vorhanden, umso größer war aber die Zahl derer, die sich mit der Kunst des Musikmachens vertraut machen wollten. Zur vollen Zufriedenheit ihres Lehrmeisters und auch des Vorstandes der Mehlkasse entwickelte sich die kleine Schar zu einer gern gehörten Musikkapelle.
Irgendein schwerwiegendes Ereignis muss aber um diese Zeit eingetreten sein, denn die Musikproben wurden zeitweise eingestellt. Während dieser Zwangspause nahmen die beiden Musiklehrlinge bei einem privaten Musiklehrer in St. Ingbert Unterricht. Wir gehen heute sicher nicht fehl, wenn wir die Meinung vertreten, dieser Musiklehrer sei der Musikmeister Sonntag gewesen. In einem Schreiben des königlichen Berggeschworenen Graf vom 18. September 1839, das wiederum die Anschaffung einer Knappenfahne aufwirft, heißt es: „An das Königliche Präsidium, der Königlichen Regierung der Rheinpfalz: Die hiesige Knappenschaft, welche eine der größten des Königreiches ist, trägt seit Jahren die bergmännische Uniform, zeichnet sich durch eine gut besetzte Musikbande vor allen bergmännischen Vereinen der Rheingegend aus und hegt seit langem den sehnlichsten Wunsch, die erste Zierde bei öffentlichen Aufzügen, nämlich eine Knappenfahne zu besitzen!“ Dieser Erinnerung an eine bereits im Jahre 1837 gemachte Absprache bedurfte es nicht mehr, denn die Fahne war längst in Arbeit gegeben und stand kurz vor ihrer Fertigstellung.